Nach einigen Jahren Pause habe ich beschlossen, mich wieder mit dem Entwickeln und Vergrößern von Schwarz-Weiß Filmen zu beschäftigen. Für mich als Hobby-Knippser ist das weniger eine künstlerische Auseinandersetzung, es ist mehr dieser technisch-handwerklich Ansatz der mich fasziniert. Und auch die Möglichkeiten der Bildbeeinflussung im Zuge des Vergrößerungsprozesses, ganz abseits von Photoshop – und dennoch mit Abwedeln! Daher sieht es in unserem Bad gelegentlich so aus:

Eine Dunkelkammer lässt sich ohne weiters in einem Badezimmer temporär aufbauen, alternativ wäre auch die Küche eine Möglichkeit. Wichtig ist jedenfalls fließendes Wasser. Eine Erstausstattung an Gerätschaften und Materialien ist nicht sehr teuer, mit einigen hundert Euro ist man dabei. Der Gebrauchtmarkt bietet hier erstaunlich viel an, analoge Fotografie boomt ja ein bisschen. Und so kommen auch bei mir feine Bilder auf haptisch wie optisch sehr schönem Fotopapier heraus.

Der Vorgang des Vergrößerns hat etwas meditatives, man ist konzentriert, wiederholt Vorgänge mehrfach, begutachtet und bewertet das Ergebnis und die Stunden laufen nur so dahin. Eine schöne Übung in ruhiger Konzentration. Ich habe zuletzt in fünf Stunden nur zwei (!) Negative bearbeitet. Und es war gut so.
Einen Einstieg für Interessierte bietet z.B. das „Praxisbuch Schwarzweiß-Labor“ von Reinhard Merz, das hier als pdf verfügbar ist. Eine gute, kompakte Beschreibung aller wichtigen Abläufe, inklusive der Filmentwicklung.
Eine zweite Möglichkeit seine Schwarzweiß-Aufnahmen zu verarbeiten ist das Scannen der Negative. Allerdings sind gute Geräte sehr teuer, und es klafft eine Angebotslücke im mittleren Preissegment. Ich habe bisher nur eine alten Reflecta X4 Scan an der Hand, hier werden die Ergebnisse durchwachsen, aber für eine erste Durchsicht am Bildschirm ganz OK. Hier ein paar (nicht bearbeitete) Beispiele:



Feine Sache die analoge Fotografie. Ich hab auch vor rd. 20 Jahren viel Zeit (tw. bis in die frühen Morgenstunden) in unserer Duka im Fotoklub verbracht. Seit meinem Einstieg in die Digital-Fotografie rund um 2000 nicht mehr.
Dafür hab ich seit ca. 2 jahren meine Liebe zu „Altglas“ entdeckt und da ein paar ganz nette Objektive erworben. Zu den unterschiedlichen Eigenschaften (speziell dem Bokeh) findest du auf meiner Homepage drei aktuelle Beiträge.